28. März 2007
Seelenblindheit
Gester im ZDF ...

Eine Reportage über die sogenannte Alexithymie, was soviel bedeutet wie die relative oder vollkommene Unfähigkeit, Gefühle zu "lesen" – seien es die eigenen und/oder die der anderen.

Wie kommt es nur, wird sich wohl so mancher psychologisch Interessierte hin und wieder fragen, daß immer mehr Menschen immer rücksichtsloser zu werden scheinen? Die meisten der weitverbreiteten Erklärungsmodelle greifen auf die Erkenntnisse Freuds und einiger seiner Schüler (z.B. Fromm, Adler) zurück: sie erklären die mangelnde Empathie der Rücksichtslosen seit längerem mit Kindheitstraumata, mit emotionaler Vernachlässigung in der Kindheit, mit der Prügelstrafe, Mißbrauch und ähnlichem. Inzwischen hat sich herausgestellt, daß auch weitaus subtilere "Erziehungs"-Methoden zur Verringerung der Gefühlsfähigkeit führen können.

Im letzten Jahrhundert fand eine rege Auseinandersetzung, um nicht zu sagen ein Wissenschaftsstreit zwischen den Vertretern der Milieutheorie und des Sozialdarwinismus (Instinktlehre, dem Behaviorismus verwandt) statt. (1) Der Feudalismus – die Gesellschaftsform des europäischen Mittelalters – war der Auffassung, seine Ordnung sei eine natürliche bzw. gottgegebene, der Herrschende sei von Geburt an ein edlerer und besserer Mensch als der Untertan. Das aufbegehrende Bürgertum des 18. Jahrhunderts war ganz anderer Auffassung. Man hing der Theorie nach, "daß der Status eines Menschen in keiner Weise von irgendwelchen angeborenen oder natürlichen Faktoren, sondern einzig und allein von den gesellschaftlichen Verhältnissen abhing, deren Verbesserung sich die Revolution zum Ziel gesetzt hatte. Alle Laster und alle Torheiten wurden nicht aus der menschlichen Natur, sondern aus den schlechten und lasterhaften Einrichtungen der Gesellschaft erklärt. Daher stand einem absoluten Optimismus in bezug auf die Zukunft der Menschheit nichts im Wege." (Erich Fromm in "Anatomie der menschlichen Destruktivität", Kapitel 3).

Inzwischen weiß man aber mit ziemlicher Sicherheit, daß soziale Faktoren (Einflüsse der sozialen Umwelt) die Hauptrolle bei der Entwicklung der Wesensmerkmale eines Menschen spielen. Das hält die Vertreter und Befürworter des Kapitalismus (insbesondere der Neoliberalen) allerdings nicht davon ab, einen rücksichtslosen Konkurrenzkampf anzustrengen und als natürliche Ordnung zu behaupten ("der Markt wird's schon regeln"). Nach den Vorstellungen des Kapitals sollen all jene ausgemerzt werden, deren Fähigkeiten vom Kapital als unzureichend etikettiert werden. Nur die Besten sollen überleben. Doch das ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht bei anderer Gelegenheit vortragen werde.

Nach einer Studie (Der Spiegel 49/2003) erweisen sich 13 Prozent der Teilnehmer als gefühlskalt im Sinne der Alexithymie. Das heißt, sie haben Schwierigkeiten beim Deuten eigener Gefühle und daher auch beim Erkennen der Gefühlslage ihrer Mitmenschen. Nicht an Gefühle gebunden können sie ungestraft – ohne die strafende Instanz des Gewissens – Rücksichtslosigkeit üben, wo ihnen das aus Profitsucht oder welchen Gründen auch immer geboten scheint. Viele Rücksichtslose machen sich über die Gefühlsduselei und das Gejammer der von ihnen Geschädigten regelrecht lustig, weil sie solche Reaktionen auf Verletzungen als absolute Schwäche einstufen, sich selbst dagegen stark und unverletzbar einschätzen.

Studien an als gefühlskalt oder emotionsarm eingestuften Menschen haben ergeben, daß deren Unfähigkeit, Gefühle wahrzunehmen, auf einer Quasi-Hirnschädigung basiert. Es handelt sich hier nicht um eine richtige Krankheit, die einem angeborenen Defekt entstammt, sondern vielmehr um eine Unterentwicklung gewisser Hirnbereiche – um gelernte Fehlwahrnehmungen. Wie wir inzwischen wissen, ziehen einschneidende Einflüsse der sozialen Umwelt "sichtbare", via MRT nachweisbare Hirnveränderungen nach sich.

In einem meiner Artikel habe ich den Einfluß von Streß auf das Gehirn beschrieben: bei Soldaten, die lange Zeit an der Front eines Kriegsgeschehens (in einem furchtbaren Dauerstreß) verbrachten, schrumpfte der Hippocampus durch übermäßige Ausschüttung des Streßhormons Cortisol auf die Hälfte seiner ursprünglichen Größe. Der Hippocampus ist – grob gesagt – an der Wahrnehmung von Einzelheiten maßgeblich beteiligt.

Ähnliches geschieht während der Entwicklung des Gehirns von Kindern, die traumatisierenden Erlebnissen ausgesetzt werden. Der Gyrus cinguli (eine Region der sog. Grauen Hirnmasse), der eine der Schlüsselstrukturen für die Neurobiologie der Alexithymie darstellt, entwickelt sich nicht zu seiner natürlichen Größe. (Die Analyse ergab ein Alexithymie-assoziertes reduziertes Volumen der Grauen Masse im hinteren Anteil des Gyrus cinguli sowie dem angrenzenden medialen frontalen Kortex.) Auf deutsch: bei allen untersuchten gefühlsarmen bzw. -kalten Leuten war dieser Hirnbereich im Verhältnis zu Gefühlsbefähigten merklich kleiner.

Nun sind wir aber alle mehr oder weniger in der Kindheit traumatisiert worden, wie ich bereits in meiner vielgeschmähten Artikelserie zur Konstitution der Gesellschaft, insbesondere im Artikel Wie Sozialisierung das Funktionieren in der Gesellschaft sichert und in einigen anderen hiesigen Publikationen über die strukturelle Gewalt und die zunehmende Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft beschrieben habe. Die Ansicht, daß der Ausdruck von Gefühlen eine Schwäche darstellt, ist analog dazu weit verbreitet. Stark gilt, wer sich zu beherrschen weiß, weil er ständig Herr der Lage zu sein scheint. Doch auch hier weiß die Psychologie inzwischen, daß irrationale Aggression (2) und regelmäßige Demonstration von Stärke und Macht (autoritäres Verhalten) in Wirklichkeit Ausdruck einer grundlegenden Schwäche sind.

Wer häufiger ausgiebig über diese Zusammenhänge nachdenkt, wird sich über die zunehmende Rücksichtslosigkeit unter den Menschen nicht mehr allzu sehr wundern, obwohl sie ihm verstärkt auffällt und auch, wenn diese Tendenz seinem Menschenbild überhaupt nicht entspricht. Ich bin auch nicht der Meinung, daß wir diese Entwicklung aus tiefstem Grunde unseres Wesens so wollen. Wir alle wollen doch im Grunde ein zwar abwechslungsreiches und ausgefülltes, aber doch eher friedliches Leben führen. Das kann aber nur gelingen, wenn die Voraussetzungen dafür stimmen.

Die Voraussetzungen für ein erfülltes Leben in der Gesellschaft sind eigentlich nicht besonders schwer zu erfüllen, weil's gar nicht so viele sind, wie man uns häufig weismachen will. Die wichtigste Voraussetzung für ein erfülltes oder gar glückliches Leben ist Gesundheit – da mag ich gar nicht trennen zwischen geistig und körperlich, sondern sehe mit den Psychosomatikern (Ärzte, die sich mit den Wechselbeziehungen zwischen seelischen, körperlichen und sozialen Vorgängen befassen) den Menschen als eine Ganzheit, auch wenn heute viele ein gespaltenes und unvollständies Wesen aufweisen.

Eine ebenso wichtige Voraussetzung für ein gutes Leben stellt die materielle Sicherheit dar. Mit leerem Magen, Angst vor der Zukunft, ständiger Drohung von Obdachlosigkeit, Pfändung, Diskriminierung usw. ist es schwer vorstellbar, entspannt und locker in die Welt zu schauen. Laut Nationaler Armutskonferenz versuchen Arbeitslose 20mal häufiger, sich selbst zu töten, als Menschen vergleichbarer Gruppen von Erwachsenen. In Familien ohne Arbeit und somit ohne ausreichendem Einkommen ist Unzufriedenheit und somit Dauerstreß vorprogrammiert. Menschen ohne das Recht, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, verkümmern, werden krank, greifen zu Drogen (meist Alkohol und Tabletten) und leiden so heftig an ihrer ausweglosen Situation, daß ihre Lebenserwartung drastisch sinkt.

Die Vertreter des Kapitals erklären nun seit über zwanzig Jahren zur einzigen Voraussetzung für das Wohl aller die Befriedigung ihrer Profitinteressen. "Laßt uns mal nur soviel profitieren, daß wir zufrieden sind, dann wird alles gut." Daß niedrige Löhne die Arbeitslosigkeit insgesamt beseitigen, ist ein fast schon religiöser Glaubenssatz. Daß die Erhöhung des Rentenalters mehr Arbeitsplätze schafft, ist ebensolcher Humbug wie die Behauptung, die radikale Senkung des Sozialhilfesatzes, wie einst vom Fußballmillionär Effenberg gefordert und längst realisiert, würde Arbeitslose in Arbeit bringen. Es müßte daher heißen: "Erst kommen wir (die Kapitaleigner), dann nochmal wir, und wenn dann noch einer aufmuckt ... !!!"

Bei den ganzen Staats- und Konzernsanktionen, die seit über 20 Jahren unsere Republik erschüttern, geht es um etwas ganz anderes. Es geht um Macht! Es geht um Kontrolle. Es geht um die Reduzierung der Angst jener, die nicht mehr oder kaum noch fühlen. Denn das Fühlen ist unsere Verbindung zur Welt. Wer in der Lage ist, seine Mitmenschen zu erfühlen, sich in sie hineinzuversetzen, sie empathisch wahrzunehmen, der empfindet weitaus weniger bis gar keine Angst vor seiner sozialen Umwelt – im Gegensatz zu jenen, die ihre Mitmenschen wenig bis gar nicht mehr emotional wahrnehmen können oder wollen. Die rein kognitive Wahrnehmung des Anderen ist nämlich eine äußerst reduzierte Wahrnehmung. Sie beschränkt sich auf Zähl- und Wiegbares, auf das Oberflächliche, auf Zeichen der Gefahr, die vom anderen ausgehen könnte, lauernde und prüfende Wachsamkeit – sie bezieht sich letztlich auf die eigenen Ängste, womit sie Selbstbespiegelung wird. Man traut dem anderen am ehesten die eigenen Schlechtigkeiten zu. Sicherheit empfindet der Gefühlsarme nur dann, wenn er die Kontrolle hat. "Mache oder du wirst gemacht!" und "Wenn ich's nicht mache, macht's ein anderer" sind gängige Parolen, um rigoroses Vorgehen gegen Mitmenschen zu rechtfertigen.

Politiker, Manager und Verkaufsstrategen nehmen seit langem schon die Dienste von Sensibilisierungstrainern in Anspruch – nicht um sich wahrhaftig sensibilisieren zu lassen für die Sorgen ihrer Untergebenen, sondern um effektiver Sensibilität darstellen zu können – um ihre Maske des Wohlwollens auf Hochglanz polieren zu lassen. Politiker müssen heute weitaus mehr Schauspieler sein als Fachleute auf ihrem Gebiet. Wie immer sind uns die USA auch hier weit voraus: mit Ronald Reagan wurde der erste Schauspieler (Darsteller in B-Western-Movies) zum Präsidenten, und Arnold Schwarzenegger tut es ihm in Kalifornien gleich.

Würden die Politiker uns nämlich allesamt so erscheinen, wie sie tatsächlich sind, hätten wir keine Probleme damit, sie zu durchschauen und ihre wahren Absichten zu erkennen. Genauso wie an Alexithymie erkrankte Menschen mit der Zeit lernen, Gefühle zu simulieren, die sie nicht empfinden, tut das auch die oben bezeichnete Personengruppe. Liegt da nicht die Vermutung nahe, daß diese Leute keine nennenswerte Empathiefähigkeit entwickelt haben? Wie sonst könnten sie Millionen Menschen für ihren eigenen Vorteil ins Elend schicken?

Tatsächlich hat sich meine Wahrnehmung von Menschen im Mediengewitter nach und nach gewandelt, je mehr ich über die Abgründe der menschlichen Seele erfahren habe. Mir fällt es unglaublich schwer, ein Edmund-Gejubel (um ein Beispiel zu nennen) emotional nachzuvollziehen, weil mich allein schon der Anblick dieses Gesichts an ausgekochte Hinterhältigkeit erinnert. Der Anblick seines Vorgängers F.J. löste bei mir regelrechten Abscheu aus. All diese aalglatten oder verlebten, teilweise fast bösartigen oder dumpfen Gesichter im Plenarsaal, wenn ich mir mal wieder Phoenix zumute – wie kann man da Vertrauen entwickeln? Was sind das für Menschen, die Wahlversprechen brechen, die sich bestechen lassen, die angesichts steigender Armut ihre Bezüge erhöhen? Dabei sind diese Leute selbst nur Marionetten, die mit Marionetten spielen, die mit Marionetten spielen, die mit Marionetten spielen ... (die Hierachie ist recht vielstufig).

Aus dieser Falle, in der wir uns seit vielen Generationen befinden – "die Geschichte der Menschheit ist der Bericht einer außerordentlichen Destruktivität und Grausamkeit, und die Aggression des Menschen ist offenbar weit größer als die seiner tierischen Ahnen; der Mensch ist im Gegensatz zu den meisten Tieren ein wirklicher 'Killer'" (Fromm) – können wir nur ausbrechen, wenn wir uns die Situation bewußt machen, wenn eine genügend große Anzahl von Menschen über diese Zusammenhänge bescheid weiß. Ohne weite Verbreitung dieser Kenntnisse werden wir immer wieder scheitern. Revolutionen ändern im Grunde nichts an den Grundpfeilern dieser Falle. Sie setzen nur andere Schichten an den reichlich gedeckten Tisch, die dann sehr schnell dieselben schlechen Manieren annehmen.

Beobachtungen in Gombe (dem Gebiet, in welchem Jane Goddard jahrzehntelang ihre Schimpansen beobachtete) ergaben, daß sich durch den relativen Überfluß, den der Mensch seinen Affenbrüdern bescherte, eine ungeheure Destruktivität bei diesen Tieren ausgebreitet hatte. Lange nahm man an, Schimpansen seien eben so, analog zu den Urteilen, zu denen Menschen zuvor durch Tierbeobachtungen in Zoos gelangten. Im Zoo ist der Affe ganz Mensch: destruktiv, aggressiv, krankheitsanfällig und – unterentwickelt. Als man später Schimpansen der Elfenbeinküste beobachtete – ohne Einschreiten des Menschen, alleine mittels zahlreicher im Affengebiet angebrachter Kameras – stellte man fest, daß Schimpansen überaus friedlich miteinander umgehen, innerhalb der Horde ebenso wie hordenübergreifend.

Wir dagegen sind alles andere als friedlich. Wir hetzen dem materiellen Erfolg hinterher, brauchen den regelmäßigen Einkauf (damit meine ich nicht die notwendigen Lebensmittel im weitesten Sinn) wie die Luft zum Atmen, können nicht genug kriegen – allen voran jene, sie bereits mehr haben als der Durchschnitt. Wozu braucht ein einzelner Mensch Millionen oder gar Millarden zu seiner privaten Verfügung? Essen kann er's nicht, ficken kann er's nicht, er kann nur Macht damit ausüben, und das tut er. Macht verleiht das Gefühl göttergleicher Größe und Unsterblichkeit – Macht kompensiert Mindergefühle und echte Defekte, kann sie aber nie beseitigen. Jeder braucht ein wenig Macht – über das eigene Schicksal, über die eigenen Möglichkeiten, aber Macht über alle anderen, das bekommt keinem gut.

Links zum Thema Alexithymie:

Klinik am Osterbach – Der Artikel beschreibt recht kompakt Entstehung, Symptome und Therapiemöglichkeiten der Alexithymie.
ZeitWissen – die WissenSite von DIE ZEIT – Zugang zum Thema über eine Fallgeschichte: Rita leidet Jahrzehnte unter der Gefühlskälte ihres Gatten Hannes – bis Hannes schließlich die Diagnose eines Psychosomatikers erhält: alexithym – gefühlsarm durch frühkindliche emotionale Vernachlässigung.
Nachweis struktureller Veränderungen im anterioren Gyrus cinguli bei Alexithymie – Magnetresonanztechnische Untersuchungen der Radiologischen Universitätsklinik Bonn
Defizite in der Emotionsverarbeitung bei Patienten in stationärer psychosomatischer Behandlung – empirische Daten und Fallbeispiele.
37°: Herz aus Eis – Kurzabriß der gestrigen Sendung
Als-ob-Leben? – "In vielen Berufen sind Alexithymie-Eigenschaften in unserer Industriegesellschaft eine durchaus erwünschte Eigenschaft. Daraus wird ersichtlich, dass es sich bei der Alexithymie nicht um eine Krankheit handelt."
Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie – Wer den Kontakt zu seinen Empfindungen und Gefühlen eingebüßt oder gar verloren hat, wird orientierungslos im Raume taumeln und sehr anfällig für alle VerführerInnen, Gurus und Massencharismateure sein. Solch ein Mensch hat sehr gute Chancen alexithym oder psychosomatisch symptomproduktiv zu werden.
Politik Axiome – Anthropologische, soziologische und psychologische Grundlagen von politischen Gesellschafts- und Herrschaftsformen. Je alexithymer (fühluntüchtiger) der Mensch wird, desto konsumenten- abhängiger droht er zu werden. Das ist die Konsumfalle des Systems, das völlig außer Rand und Band geraten ist und hauptsächlich auf Wachstum, meist Luft- und Seifenblasenwachstum (Jedem sein Dritthandy fürs Zweitklo) eingeengt wird.
Neurobiologische Aspekte der Alexithymie – Es zeigte sich, daß z.B. bis zu 40% der Patienten mit chronischen Schmerzen alexithyme Charakteristika aufweisen, bei zahlreichen psychosomatisch Kranken, z.B. bei Patienten mit Somatisierungsstörungen finden sich ausgeprägte Störungen der emotionalen Expressivität, Erkennung von emotionalen Signalen, verminderte Phantasietätigkeit und Traumarbeit.
NetDoktor – Alexithymie: Der "Gefühlsblindheit" auf der Spur – Greifswalder Forscher haben eine neurobiologische Ursache für die so genannte Gefühlsblindheit entdeckt. Demnach soll bei dem Phänomen mit der medizinischen Bezeichnung Alexithymie der Informationsfluss zwischen den Gehirnhälften gestört sein.
GesundheitPro: Eingemauerte Gefühle – Gefühlsarmut kann krank machen
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf – Rund 13 Prozent aller Menschen sind hoch "alexithym", d.h., sie haben Probleme bei der Wahrnehmung von Emotionen, können Gesichter nicht so schnell und so sicher erkennen. Wo sitzen die auslösenden Faktoren für diese Charaktereigenschaft und wie wirkt sich diese auf die Gesundheit aus? Fragen, auf die eine Gruppe von Wissenschaftlern um Prof. Dr. Matthias Franz eine Antwort sucht.
Psychophysiologische Reaktionsmuster bei Alexithymie – Studie zur Bedeutung der Entkopplungshypothese bei Patienten mit anhaltender somatoformer Schmerzstörung

Der interessierte Leser findet über Google noch zahlreiche weitere Artikel, Bücher und Dissertationen mit dem Stichwort "alexithym".

(1) Die "Religion" des Sozial-Darwinismus gehört zu den gefährlichsten Elementen im Denken des letzten Jahrhunderts. Sie verhilft dem rücksichtslosen nationalen und Rassenegoismus zum Sieg, indem sie ihn zur moralischen Norm macht. Insofern Hitler überhaupt an etwas glaubte, so waren es die Gesetze der Evolution, die sein Handeln und speziell jede Grausamkeit rechtfertigten und heiligten.
(2) Aggression, die nicht zur Verteidigung vitaler Interessen, quasi in Notwehr entsteht, sondern z.B. aus Lust an der Gewalt, aus Angst (vor Gesichtsverlust, vor dem Verlust von Privilegien, aus Hilflosigkeit), obwohl potentiell gewaltfreie Konfliktlösungsmodelle verfügbar sind. Defensive Aggression ist quasi ins Gehirn "eingebaut". Destruktivität und Grausamkeit können beim Menschen ein intensives Gefühl der Befriedigung hervorrufen.