Psychologie

Sigmund Freud
Der Begründer der Psychoanalyse.

Karl Abraham
Der erste Psychoanalytiker in Deutschland

Alice Miller
Ehemalige Psychoanalytikerin, Anti-Pädagogin, über sexuelle Kindesmißhandlung und frühe Traumata

Gerhard Roth
Hirnforscher

Heinz Kohut
Psychoanalytiker

Manfred Spitzer
Hirnforscher

Stanislav Grof
Stanislav Grof begann seine Forschungen mit psychedelischen Drogen zunächst an der Universität Prag, von 1967 bis 1973 arbeitete er am Maryland Psychiatric Research Center, danach am Esalen Institute in Big Sur, Kalifornien. Zur Zeit ist er Professor am California Institute of Integral Studies (GIIS). Stanislav Grof ist Gründungsmitglied der ITA (International Transpersonal Association) und Autor zahlreicher Fachpublikationen.

Horst-Eberhard Richter
Horst-Eberhard Richter, Dr. med. et phil., war von 1962-1992 Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Gießen. Anschließend Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt a.M. bis 2002. Er ist Mitbegründer und Ehrenvorstand der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW).

Günter Pernhaupt & Hans Czermak: Die gesunde Ohrfeige macht krank
Über die alltägliche Gewalt im Umgang mit Kindern
Die großen Revolutionen zerbrachen zwar das autoritär bestimmte Gefüge, das von der Antike bis ins feudale Zeitalter jeden Menschen an seinen angeblich gottgewollten Platz stellte und dort unabänderlich festhielt; doch die Emanzipation des Kindes haben sie nicht erreicht. Nüchtern betrachtet, ist die Einstellung der Erwachsenen zum Kind grausam wie eh und je; so zieht sich eine Linie von der Aussetzung und Ermordung von Kindern bis zu jedweder Art der Vernachlässigung. »Barbarische« Wickelpraktiken, das Nicht-Stillen, Isolieren und vor allem das Prügeln kennzeichnen ihr nach wie vor bestehendes Sklavendasein.

Heinz-Peter Röhr: Wege aus der Abhängigkeit Auszüge
Destruktive Beziehungen überwinden
Extreme emotionale Abhängigkeit ist eine Persönlichkeitsstörung, die das Leben vieler Menschen oft dauerhaft bestimmt. Heinz-Peter Röhr, renommierter Autor u.a. von Erfolgstiteln wie Narzißmus – das innere Gefängnis, zeigt anhand des Grimm’schen Märchens Die Gänsemagd, wie krankhafte Abhängigkeit entsteht und welche Formen sie annehmen kann. Verständlich, einfühlsam und praxisnah führt er vor dem Hintergrund langjähriger therapeutischer Erfahrung vor, wie man sich von destruktiven Beziehungen auch wieder befreien kann.

Janine Chasseguet-Smirgel:
Anatomie der menschlichen Perversion
Auszüge
Essay zur Erforschung der Perversion als Dimension der menschlichen Psyche
Die menschliche Sexualität, die im Mittelpunkt allen psychoanalytischen Nachdenkens steht, ist in einem privilegierten Bereich angesiedelt, in dem Biologie und Kultur zusammentreffen. Muß nicht jede derartige Studie die psychosexuellen Manifestationen der Perversion bis an ihre Wurzeln zurückverfolgen und ihren kulturellen Abkömmlingen nachgehen? Tatsächlich ist nichts faszinierender als zu beobachten, wie die Beziehung des Subjekts zu seinen Sexualobjekten, die eng mit der Biologie zusammenhängt, sich auf die Gesamtheit seines psychischen Lebens, seines Verhaltens, seiner moralischen, sozialen, religiösen, ästhetischen und ideologischen Einstellungen, kurz, auf seine "Weltanschauung", ausdehnt. Es wird darum gehen, die Weltanschauung des Perversen und auch die Vorstellung zu erörtern, die die Welt sich vom Perversen macht.

Leo Kaplan: Die göttliche Allmacht Auszüge
Die religiöse Zentralphantasie im Lichte der Psychoanalyse
Leo Kaplan (1876-1956) war einer der wenigen unabhängigen Schüler Freuds, die sowohl Mystizismus wie biologiefeindliche Verflachung lebenslang zu meiden wußten. Von seinen zahlreichen Werken sind diejenigen, welche Freuds Lösung des Rätsels der Religion festigen und erweitern, sicherlich die wertvollsten. In dem vorliegenden Buche erweist Kaplan den Hochgott der Religionen nicht nur als Erben und Echo des frühkindlich erlebten Vaters (dessen Gestalt dann gesellschaftlich von Priesterschaften u.ä. standardisiert wird), sondern auch der eigenen Säuglingsexistenz und Säuglingsphantasie.
Jede arttypische neuronale Aktivität ist ein Evolutionsergebnis – diejenigen, welche im Zusammenhang mit Religionen auftreten, können dabei keine Ausnahme machen. Wir sehen das sehr instruktiv etwa in jener charakteristischen Hirnaktivität, welche bei den passiven Teilnehmern von Ritualen auftritt, sobald deren Leiter (der "Priester") in auffälliger Weise die Arme erhebt (und dadurch eine Art plötzlichen Respekt auslöst). Denn die gleiche neuronale Aktivität zeigt sich schon in den homologen Hirnteilen vieler Hundsaffen bei ähnlichen Gesten ihrer Oberaffen. Die schnelle Auslösung der entsprechenden Unterwerfungsbereitschaft in nach verlorenen Rangkämpfen oder aus anderen Gründen eingenommenen niederen Rängen bietet somit als chronisches "kleineres Übel" für ihre Träger eine erhöhte Überlebens- bzw. herabgesetzte Verletzungswahrscheinlichkeit, also einen Selektionsvorteil, dessen Automatisierung von praktisch allen Religionen als Resultat jahrtausendelanger Trial-and-error-Verfahren genutzt wird; das ist ein gesellschaftlicher Prozeß, welcher nur eine in Jahrmillionen entstandene Verschaltung ausnutzt, die wegen der Häufigkeit und Bedeutung eines analogen Vorgangs in der Horde besagten Selektionsvorteil bot und sich darum durch einige Mutationen herstellte und festigte.
(aus dem Nachwort vom Herausgeber Fritz Erik Hoevels).

Otto Julius Bernhard von Corvin-Wiersbitzki: Der Pfaffenspiegel
Die Erstauflage des Pfaffenspiegel erschien 1845. Die vorliegende Internet-Version entsprich der 1996 im Verlag Hubert Freistühler erschienenen Variante der 43. revidierten Original-Ausgabe (Rudolstädter Ausgabe 1927). Diese Variante ist teilweise zensiert im Sinne des §166 StGB (Gotteslästerungsparagraph) gemäß einem am 28.03.1927 ergangenen Urteil der I. großen Strafkammer des Landgerichts II in Berlin.
Katholische Priester, welche von Leuten befragt werden, die dieses Buch lesen, werden höchstwahrscheinlich alle oder viele von mir gemachten Angaben als Lügen bezeichnen, und viele werden ihnen glauben, wie sie ihnen andere Dinge glauben. Viele Priester werden meine Angaben wirklich für Lügen halten, weil sie eben unwissend sind. Wenn sie imstande sind, ihre Faulheit zu überwinden und ihnen an der Wahrheit liegt, so mögen sie sich belehren. Dies Buch, welches unendliche Mühe und großen Fleiß erforderte, ist ebensowohl für ehrlich strebende unwissende Priester wie für diejenigen geschrieben, welche von ihnen ebenso betrogen werden, wie sie selbst es von Unwissenden oder von bewußten Lügnern wurden.

Ashley Montagu: Körperkontakt Auszüge
Die Bedeutung der Haut für die Entwicklung des Menschen
Dieses Buch beschäftigt sich mit der Haut als taktilem Organ, das nicht nur körperlich, sondern auch durch Erleben und Reaktion auf das Wachstum und die Entwicklung des gesamten Wesens einwirkt. Es geht mir hier vor allem um den Menschen, und es steht für mich im Mittelpunkt des Interesses, was er als Kind an taktilen Erlebnissen erfährt oder was ihm daran mangelt. Die Haut als Organ, als ausgedehntestes Organ des Körpers, wurde bis vor kurzem (1971) sehr stiefmütterlich behandelt. Aber ich untersuche hier nicht das Organ Haut, sondern ich bemühe mich im Gegensatz um eine psychosomatische oder zentrifugale Interpretation, um etwas, das man eine somatopsychische oder zentripetale Betrachtungsweise nennen könnte. Ich interessiere mich, kurz gesagt, dafür, wie taktiles Erleben oder Mangel an taktilem Erleben das Verhalten und die Entwicklung beeinflussen, und komme in diesem Zusammenhang zu dem Begriff "die Seele der Haut".

J. Konrad Stettbacher: Wenn Leiden einen Sinn haben soll Auszüge
Die heilende Begegnung mit der eigenen Geschichte
Wenn Leiden einen Sinn haben soll, dann sehe ich ihn nur darin, das Leid aufzulösen. Das bedeutet für mich, die Gründe für das Leid zu suchen und festzustellen, um in Zukunft das Leiden verhindern zu können.
Warum haben wir so große Mühe, sinnvoll zu leben? Alle Grundlagen dazu sind ja vorhanden. Jeder einzelne kann nicht mehr als seine natürlichen Bedürfnisse befriedigen. Diese sind nicht unersättlich, solange sie natürlich sind, d.h. solange die primären Bedürfnisse nicht zu Perversionen gemacht wurden. ... Die Not des Menschen gründet in seinem unvollständigen, fehlenden oder gestörten Bewußtsein. Jeder sollte sich bewußt sein, daß er von seinesgleichen und von der Umwelt abhängig ist und daß die Umwelt sein Tun beantwortet. Sobald die Fähigkeit des Menschen, furchtlos zu fühlen und zu verstehen, nicht mehr gewährleistet ist, ist er in Gefahr. Es ist die Furcht vor den Menschen und vor der Umwelt, die uns hindert, klare, lebensfreundliche Entscheidungen zu treffen und konstruktiv zu handeln.

Florence Rush:
Das bestgehütete Geheimnis – Sexueller Kindesmißbrauch
Auszüge
Dieses Buch zu schreiben, konnte nicht leicht gewesen sein, und für viele wird es nicht leicht zu verdauen sein. Es gibt genug Menschen, die überkommene Traditionen lieber risikolos in Sentimentalität hüllen, als ihnen unumwunden ins Auge zu sehen. Wie Rush uns zeigt, zog selbst Freud es vor, dokumentarische Aufzeichnungen zu ändern, als sich mit gewissen unangenehmen Wahrheiten abzufinden. Die ist ein Buch, das sich vor unangenehmen Wahrheiten nicht scheut. Rush wühlt in der Geschichte, weil sie sie zu entwirren sucht. Sie stellt den heutigen Täter bloß, da sie die Tat ein für allemal abschaffen will. Dieses Buch legt Zeugnis ab von dem Engagement einer Frau für unsere Zivilisation. (Susan Brownmiller)
Mit der Belästigung aufwachsen:
Während meiner langjährigen Tätigkeit als Sozialarbeiterin stellte ich fest, daß die Grundkonstellation für sexuellen Mißbrauch von Kindern in einem männlichen Erwachsenen und einem weiblichen Kind bestand. Die Opfer, mit denen ich in Berührung kam, gehörten im wesentlichen der sozial und wirtschaftlich unterprivilegierten Schicht an, doch als auch andere aus besser gestellten Kreisen in mein Blickfeld traten, wurde mir klar, daß das Problem quer durch alle Gesellschaftsschichten ging. Ja, ich erinnerte mich schmerzlich daran, daß ich selbst, obwohl mit allen Annehmlichkeiten des Mittelschichtdaseins aufgewachsen, als Kind sexuell mißbraucht worden war. (Florence Rush)

Françoise Dolto: Über das Begehren Auszüge
Die Anfänge der menschlichen Kommunikation
In diesem Band sind 10 psychoanalytische Essays aus den Jahren 1946-1978 versammelt. Das Begehren wird in vielfältiger Form beleuchtet: das inzestuöse Begehren, die Suche nach der Befriedigung der vegetativen Bedürfnisse, der Ruf nach Beziehung, der Drang zur Entfaltung der Anlagenund zur Entwicklung. Immer wieder taucht das besondere Begehren auf, über die Welt zu verfügen; dabei kommt der Sprache entscheidende Bedeutung zu ... Noch ein Wort zur Sprache des Buches selbst: zum Teil ist es ja aus Vorträgen entstanden, und wie ein guter Redner seine Zuhörereinbeziehen und ansprechen kann, so fesseln diese Aufsätze den Leser. Manchmal war es mir nach einer längeren Passage so, als wäre ich bei einem der Seminare Françoise Doltos dabeigewesen, als hätte ich das Gelesene hörend aufgenommen. Also auch wegen seiner Sprache ein außergewöhnliches Buch.

Klaus W. Bilitza: Psychodynamik der Sucht Auszüge
Psychoanalytische Beiträge zur Theorie
Psychotherapeuten und Psychoanalytiker werden immer häufiger mit Suchterkrankungen konfrontiert. Auch die stationäre Behandlung von Suchtpatienten strebt nach neuen Entwicklungen und Lösungen. Die psychoanalytische Krankheitslehre ermöglicht den Psychotherapeuten und Klinikern ein differenziertes Verständnis der psychischen Prozesse und Strukturen bei Suchterkrankungen. Berücksichtigt werden die Trieb- und Ich-Psychologie, die Selbst- und Objektbeziehungstheorie, die grundlegenden analytischen Krankheitsmodelle der Entwicklungspathologie, Konfliktpathologie und Traumatologie. Dieser Band bietet die theoretische Basis für die professionelle psychodynamische Behandlung von Suchtkranken.

Giulia Sissa: Die Lust und das böse Verlangen Auszüge
Eine Philosophie der Droge
Wir sind längst nicht alle gleich. Wir alle, nicht erst als die zweitklassigen Dandys, die wir seit der Eröffnung der Kaufhäuser und der Erfindung des Schaufensters geworden sind, nein, wir alle als Menschen sind schon immer Begehrende und werden es immer bleiben. Verfressen, gierig und ungeduldig sind wir und wollen wenigstens unseren Frieden, am liebsten das Glück, auf jeden Fall aber Wohlstand. Die Dinge um uns scheinen das Glück buchstäblich zu versprechen. Also begehren wir sie. Wir wollen sie betrachten, berühren, kosten, einatmen, begreifen – sie in Besitz nehmen.
Jemand, der Drogen anpreist, leugnet unaufhörlich den Mangel, den die "Prothese" bedeutet, welche das Drogenobjekt darstellt. In Wahrheit ist es der Drogensüchtige, der sehr schnell erfährt, daß das Verlangen dazu bestimmt ist, unerfüllt zu bleiben. Wenn es etwas gibt, worauf die Drogenkonsumenten nicht hereinfallen, ist es die Unfähigkeit ihres Stoffs, ihren Appetit auf immer zu stillen. Diese Lektion des Platonismus hat der Stoff sie gelehrt.
Giulia Sissa unterrichtet Philosophie an der Johns Hopkins University in Baltimore und arbeitet als Forscherin an dem weltbekannten Wissenschaftsinstitut CNRS in Paris.

Alexander Schuller & Jutta Anna Kleber: Gier Auszüge
Zur Anthropologie der Sucht
Vor kurzem beschäftigte ein Gerichtsurteil die Gemüter der Nation. In einem alltäglichen Cannabis-Prozeß bestätigte der Richter öffentlich, was jeder Süchtige im Stillen schon immer weiß: es gibt ein Recht des Menschen auf Rausch. Dabei ist es eine Gesetzmäßigkeit im Krankheitsverlauf, daß sich die Fähigkeit zum Rausch in dem Maße verliert, wie Sucht entsteht. Das Verschwinden des Rausches fällt biographisch und historisch mit dem Erscheinen der Sucht zusammen. Auf der Suche nach dem verlorenen Rausch tritt die Regression des Abhängigen an die Stelle der gesuchten Überschreitung. Angesichts der Leistungsorientierung moderner Gesellschaften ist der Kontrollverlust einerseits die einzige Möglichkeit des ekstatischen Heraustretens, die das System der Selbstkontrolle verläßt. Andererseits wird aber gerade er wieder zum Zwang. Die Sucht ist ein Kreislauf des unmöglichen Potentials.

Ludwig Janus: Wie die Seele entsteht Auszüge
Unser psychisches Leben vor und nach der Geburt
Eine der ersten großen Fragen von Kindern ist die nach ihrer Geburt. Die Antwort der Eltern begründet einen wichtigen Teil des späteren Selbstverständnisses. Und, wie wir alle wissen, diese Antwort fiel fast immer unbefriedigend aus. Wurde früher oft auf märchenhafte oder mythische Kräfte verwiesen – daß die Kinder vom Storch gebracht würden oder auf Bäumen wüchsen –, so bemüht man sich heute, entsprechend dem wissenschaftlichen Zeitgeist, das Auf-die-Welt-Kommen als ein rein biologisch-körperliches Geschehen zu beschreiben. Die Frage bleibt offen, was Geborenwerden im Erleben bedeutet. Hier erscheint dann sogar die mythenhafte Antwort noch als ergiebiger, wenn sie das Geborenwerden als eine Reise, einen Übergang von einer Welt in eine andere und als ein Abenteuer schildert. Der Feststellung, die Kinder kämen aus Mutters Bauch, stehen Kind und Erwachsener oft in gleicher Weise ratlos gegenüber. Das Problem scheint damit abgehakt, doch parallel taucht eine unbestimmte Ahnung auf, daß damit die Frage und das Unbekannte sich erst auftun. Was bedeutet es, neun Monate in der Höhle des mütterlichen Leibes gewesen zu sein? Was habe ich dort gespürt, gefühlt und erlebt? Diese Fragen wurden in weiten Bereichen unserer Kultur bislang kaum zugelassen oder als Kinderfragen abgetan.

Jean Liedloff: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück Auszüge
Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit
Die Autorin, die mehrere Jahre bei den Yequana-Indianern im venezolanischen Urwald gelebt hat, schildert eindrucksvoll deren harmonisches, glückliches Zusammenleben und entdeckt seine Wurzeln im Umgang dieser Menschen mit ihren Kindern: Sie zeigt, daß dort noch ein bei uns längst verschüttetes natürliches Wissen um die ursprünglichen Bedürfnisse von Kleinkindern existiert, das wir erst neu zu entdecken haben.

Ronald D. Laing: Das Selbst und die Anderen Auszüge
Dies ist das zweite grundlegende Werk des Psychiaters R. D. Laing, das ihn zusammen mit Das geteilte Selbst (The Divided Self) berühmt gemacht hat. Auch hier erweist sich Laing wieder als der unorthodoxe scharfsichtige Analytiker, dem es gelingt, Phänomene, die die Wissenschaft sonst trennt, in ihrem Zusammenspiel zu begreifen und daraus neue überraschende Erkenntnisse zu gewinnen. Er untersucht das Selbst nicht isoliert, sondern als einen Komplex von Beziehungen zwischen Personen, den "Anderen", die das Selbst erst konstituieren. Jede Aktion ist immer schon Reaktion auf ein Selbstbild, das die Erwartung des Anderen imaginiert. Fantasie, sonst nur als Inhalt von Träumen, Erinnerungen, Tagträumen und Vorstellungen untersucht oder als "Unbewußtes" vorausgesetzt, definiert Laing als Basisfunktion der Erfahrung und des Verhaltens überhaupt.

Ronald D. Laing: Weisheit, Wahnsinn, Torheit Auszüge
Der Werdegang eines Psychiaters 1927-1957
In den letzten zehn Jahren oder so hat mich meine Tätigkeit in viele Teile der Welt geführt, wo ich alte Freunde traf, denen ich vorher noch nie begegnet war. Diese Leute kannten mich von meinen Büchern und von Berichten über ein 1964 in Kingsley Hall (einem Gemeindezentrum in London) begonnenes Experiment, bei dem ein paar von uns mit einer ganzen Anzahl von stark gestörten "psychotischen" Menschen zusammenlebten, die sonst in einer Heilanstalt oder einer psychiatrischen Abteilung gewesen und dementsprechend behandelt worden wären. Unter uns gab es keinen Stab, keine Patienten, keine verschlossenen Türen, keine psychiatrische Behandlung in der Absicht, einen Geisteszustand einzudämmen oder zu verändern. Wir ließen einander alle Freiheiten: die Freiheit, zu denken, zu sehen und zu empfinden, wie und was man wollte; die Freiheit des Biorhythmus (Autorhythmus) für uns alle. Auf der anderen Seite ist ein regelwidriges Verhalten – aus welchen Gründen und welcher Art auch immer – unannehmbar. In dieser oder jeder anderen Frage nahmen wir das Risiko gemeinsam auf uns.

Marie-France Hirigoyen: Die Masken der Niedertracht Auszüge
Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann.
Es ist schwer, sich gegen eine Gewalt zu wehren, die weder greifbar noch beweisbar ist und die doch verletzt. Seelische Gewalt erniedrigt, nimmt die Selbstachtung, macht hilflos. Den Tätern dient sie dazu, ihr eigenes Ego zu erhöhen und ihre Gier nach Anerkennung und Bewunderung zu befriedigen. An zahlreichen Beispielen zeigt Marie-France Hingoyen, wie verbreitet seelische Gewalt in Beziehungen, in der Familie, am Arbeitsplatz ist, ja wie unsere gesamte Gesellschaft von dieser pervertierten Form des Umgangs miteinander durchdrungen ist. Indem sie das Thema hewußt macht, ermutigt sie die Opfer, ihrer Wahrnehmung zu trauen und sich zur Wehr zu setzen.

Marie-France Hirigoyen: Mobbing – Wenn der Job zur Hölle wird Auszüge
Seelische Gewalt am Arbeitsplatz und wie man sich dagegen wehrt
Hirigoyen nimmt die Situation in der Arbeitswelt genau und schonungslos in den Blick. Sie gibt eine Definition des schwer dingfest zu machenden Phänomens "Mobbing" und beschreibt die massiven, sogar zerstörerischen Konsequenzen für die Opfer. Seelische Gewalt hat viele Facetten und das Ziel, jemanden psychisch zu unterwerfen, sei es, um ihn zur Kündigung zu bewegen, sei es, um ihn persönlich zu vernichten. Dahinter steht eine bösartige Freude, andere ihrer Würde zu berauben und sie dort zu treffen, wo es am meisten weh tut.

Benjamin Libet: Mind Time Auszüge
Libets Arbeit konzentrierte sich auf die zeitlichen Beziehungen zwischen neuronalen Ereignissen und bewußter Erfahrung. Er wurde teilweise für die Entdeckung berühmt, daß wir uns unbewußt zum Handeln entscheiden, bevor wir denken, daß wir eine Handlungsentscheidung getroffen haben. Dieser Befund hat wichtige Implikationen für eines der tiefsten Probleme der Philosophie und Psychologie: das Problem der "Willensfreiheit".

Marianne Leuzinger-Bohleber, Gerhard Roth, Anna Buchheim (Hrsg)
Psychoanalyse – Neurobiologie Trauma
Auszüge
Dank der rasanten Entwicklung und Verbreitung bildgebender Verfahren scheint ein alter Traum von Sigmund Freud in Erfüllung zu gehen, nämlich daß es irgendwann möglich sein werde, Erkenntnisse der klinisch-psychoanalytischen Forschung auch mithilfe naturwissenschaftlicher Methoden nachzuweisen. Wir hoffen, mit diesem Band zu einer Weiterentwicklung und Intensivierung des Dialogs zwischen der psychoanalytischen und neurobiologischen Traumaforschung beizutragen und wünschen uns eine breite und kritische Leserschaft.

Daniel von Wachter: Gott im Hirn Auszüge
Der gedachte Gott
Ist Gott ein Hirngespinst? Forschungsergebnisse einer Disziplin, die sich neuerdings "Neurotheologie" nennt, werden mitunter als positive Antwort auf diese Frage verkauft. Neurotheologen untersuchen, was im Gehirn von Menschen vorgeht, die religiöse Erlebnisse haben, wie zum Beispiel ein buddhistisches Bewußtseinserlebnis oder eine christliche Gotteserfahrung: Man hat bei Menschen in religiöser Ekstase bestimmte Vorgänge in einigen Hirnbereichen beobachtet, besonders im Temporallappen, sowie in der Amygdala und im Hypothalamus. Der Neurobiologe Michael Persinger (Laurentian University, Kanada) soll sogar mit Hilfe eines umgebauten Motorradhelmes, durch den das Gehirn eines Menschen bestimmten elektromagnetischen Feldern ausgesetzt werden kann, in einem Menschen religiöse Erlebnisse im Labor hervorgerufen haben.

Ansgar Beckermann: Neuronale Determiniertheit und Freiheit
Können wir gleichzeitig neuronal determiniert und frei sein?
Auf den ersten Blick klingt das wie ein Widerspruch. Inkompatibilisten vertreten die These, dass Determinismus und Freiheit unvereinbar sind. Warum? Erstens, weil Freiheit voraussetzt, dass ich eine Wahl habe. Und, so fragen Inkompatibilisten, wie kann ich eine Wahl zwischen verschiedenen Alternativen haben, wenn zu jedem Zeitpunkt durch den jeweiligen Zustand der Welt und durch die Naturgesetze festgelegt ist, wie es zu diesem Zeitpunkt weitergeht?

Abraham H. Maslow: Motivation und Persönlichkeit Auszüge
Ich habe in meinen Beschreibungen von selbstverwirklichenden Personen erwähnt, daß sie den Nationalismus transzendieren. Ich hätte hinzufügen können, daß sie auch Klassen und Kasten transzendieren. Meine Erfahrung bestätigt das, auch wenn ich erwartet hätte, a priori, daß Wohlstand und soziale Würde imstande sind, Selbstverwirklichung wahrscheinlicher zu machen. Eine andere Frage, die ich in meinem ersten Bericht nicht vorgesehen habe, ist die folgende: Sind selbstverwirklichende Menschen nur imstande, mit "guten" Menschen und in einer guten Welt zu leben? Es ist zurückblickend mein Eindruck, der freilich erst überprüft werden muß, daß selbstverwirklichende Menschen im wesentlichen flexibel sind und sich realistisch an andere Menschen, eine andere Umwelt anpassen können. Ich glaube, daß sie bereit sind, gute Menschen als solche zu behandeln, ebenso wie schlechte.

Abraham H. Maslow: Psychologie des Seins Auszüge
Ein Entwurf
(über Selbstverwirklichung: Definition, Voraussetzungen etc.)
Ich habe viel Mühe mit der Wahl eines Titels für dieses Buch gehabt. Der Begriff "psychologische Gesundheit", obzwar noch immer notwendig, hat verschiedene innere Mängel hinsichtlich der wissenschaftlichen Absichten, die alle an verschiedenen Stellen im Buch diskutiert werden. Mängel hat auch der Begriff "psychologische Krankheit", wie Szasz und die existentiellen Psychologen jüngst betont haben. Wir können noch immer diese normativen Begriffe verwenden, und müssen es auch tatsächlich aus heuristischen Gründen zu diesem Zeitpunkt tun; doch bin ich überzeugt, daß sie innerhalb eines Jahrzehnts veraltet sein werden. Ein viel besserer Begriff ist "Selbstverwirklichung", wie ich ihn verwendet habe. Er unterstreicht die "Voll-Menschlichkeit", die Entwicklung der biologisch fundierten Natur des Menschen, und ist deshalb (empirisch) für die ganze Gattung normativ, nicht nur für besondere Zeiten und Orte, d.h. er ist weniger kulturabhängig. Er steht im Einklang mit dem biologischen Schicksal, nicht nur mit historisch-willkürlichen, kulturell-lokalen Wertmodellen, wie das bei den Begriffen "Gesundheit" und "Krankheit" oft der Fall ist. Er hat auch einen empirischen Inhalt und eine operative Bedeutung.

Arthur Janov: Der neue Urschrei Auszüge
Kaum ein Buch aus dem Bereich der Psychotherapie hat international eine solche Resonanz erfahren wie "Der Urschrei" des amerikanischen Psychotherapeuten Arthur Janov. Von dem Bestseller sind in den verschiedenen Übersetzungen mehr als eine Million Exemplare verkauft worden. Mit diesem Buch und weiteren Veröffentlichungen zu spezielleren Themen hat der Autor eine Psychotherapie-Schule begründet und andere Richtungen in Theorie und Praxis beeinflußt. Nach mehr als zwanzig Jahren Arbeit mit der Primärtherapie und vielen Forschungsprojekten hat Janov jetzt ein neues, umfangreiches und grundlegendes Werk vorgelegt, das die Konzepte und Anwendungsmöglichkeiten der Primärtherapie auf eine erweiterte wissenschaftliche Basis stellt und zum Teil neu formuliert. Doch das Grundkonzept, die Neurosenentstehung durch Schmerz-Verdrängung, ist erhalten geblieben.

Martin E. P. Seligman: Erlernte Hilflosigkeit Auszüge _
Über Depression, Entwicklung und Tod
Das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, hilflos zu sein, kann weitreichende Folgen haben: Depression, Angst und schließlich Apathie. Martin Seligmans bahnbrechende Untersuchung aus dem Jahre 1974 ist ein Standardwerk der Sozialwissenschaften. "Erlernte Hilflosigkeit ist ein vielseitig anwendbares Erklärungsmodell für die Entstehung psychischer Fehlentwicklungen und ihrer Bewältigung." Zeitschrift für Heilpädagogik

Martin E. P. Seligman: Pessimisten küßt man nicht Auszüge _
Optimismus kann man lernen
Eine pessimistische Haltung kann so tief verwurzelt sein, daß sie unauslöschlich erscheint. Ich habe jedoch festgestellt, daß man dem Pessimismus entrinnen kann. Pessimisten können lernen, Optimisten zu werden. Dies gelingt zwar nicht durch hirnlose Slogans wie "Pfeife ein fröhliches Lied" oder durch die Wiederholung von Platitüden wie "Es geht mir jeden Tag in jeder Hinsicht besser". Vielmehr muß man eine Reihe von neuen kognitiven Fähigkeiten erlernen. Diese Fähigkeiten wurden nicht von Pseudowissenschaftlern oder von den Massenmedien erfunden, sondern wurden in den Labors und Kliniken führender Psychologen und Psychiater entwickelt und dann unter strengen Maßstäben auf ihre Gültigkeit überprüft.
Dieses Buch wird Ihnen helfen, pessimistische Tendenzen, sofern sie vorhanden sind, bei Ihnen selbst und auch bei Ihnen nahestehenden Menschen zu erkennen. Das Buch wird Sie auch mit den Techniken bekanntmachen, die schon Tausenden von Menschen geholfen haben, lebenslange pessimistische Gewohnheiten abzulegen und Depressionen zu überwinden. Es eröffnet Ihnen die Möglichkeit, Rückschläge in Ihrem Leben in einem neuen Licht zu betrachten.

Dr. Robert D. Hare: Gewissenlos Auszüge
Die Psychopathen unter uns
Wir fühlen uns zugleich abgestoßen und fasziniert von kaltblütigen, gewissenlosen Mördern, die uns täglich in den Medien begegnen. Serienmörder sind nur die schockierendsten Beispiele von Psychopathen. Individuen mit dieser Persönlichkeitsstörung sind sich der Konsequenzen ihrer Handlungen vollauf bewußt – sie unterscheiden zwischen Gut und Böse und sind doch erschreckend egozentrisch und völlig unfähig, auf Gefühle ihrer Mitmenschen Rücksicht zu nehmen. Ihren arglosen Opfern erscheinen sie oft als völlig normal. Robert Hare präsentiert eine fesselnde Welt von Trickbetrügern, Schnorrern, Vergewaltigern und Räubern, die sich mit Charme, Lüge und Manipulation eine Schneise durchs Leben bahnen. Sind Psychopathen verrückt oder einfach nur böse? Wie können wir sie erkennen? Und wie können wir uns vor ihnen schützen? Der renommierteste Forscher zur Psychopathie hat präzise Erkenntnisse mit fesselnden Fallbeispielen verwoben. Ein beeindruckendes Buch: spannend zu lesen und doch wissenschaftlich fundiert.
Robert D. Hare, Professor für Psychologie in Vancouver, Kanada, ist der weltweit führende Experte für Psychopathie. Er entwickelte die Psychopathie-Checkliste, die sich als das Standard-Testinstrument in Forschung und klinischer Praxis durchgesetzt hat. Dr. Hare hat zwei Bücher und zahlreiche Artikel über Psychopathie verfaßt.

Martha Stout: Der Soziopath von nebenan Auszüge
Die Skrupellosen: ihre Lügen, Taktiken und Tricks
Wer ist der Teufel in Ihrer Nachbarschaft? Ist es Ihr Ex-Mann, der Sie belogen und betrogen hat? Ihr sadistischer Sportlehrer in der Schule? Ihr Chef, der gerne in Besprechungen seine Untergebenen demütigt? Ihre Kollegin, die Ihre Idee gestohlen und als ihre eigene ausgegeben hat? Wir stellen uns Soziopathen durchweg als gewalttätige Verbrecher vor. Aber in diesem Buch zeigt uns Martha Stout, daß erschreckende 4 Prozent unserer Mitmenschen – einer von 25 – eine oft unerkannte Persönlichkeitsstörung aufweisen, deren wichtigstes Symptom ein fehlendes Gewissen ist. Die Fähigkeit, Scham, Schuld oder Reue zu empfinden, fehlt einer solchen Person völlig. Wie können wir sie erkennen? Eines ihrer Hauptmerkmale ist eine Art Ausstrahlung, ein Charisma, das Soziopathen reizvoll oder interessant macht. Sie sind oft spontaner, einnehmender oder gar attraktiver als andere, was es erschwert, sie zu erkennen und nicht von ihnen verführt zu werden. Soziopathen sind fundamental anders, weil sie nicht lieben können. Sie lernen früh, Gefühle vorzutäuschen; tatsächlich aber interessieren sie sich nicht für die Leiden ihrer Mitmenschen. Sie leben für die Macht und kosten es aus, zu siegen.

Werner Gross: Hinter jeder Sucht ist eine Sehnsucht Auszüge
Die geheimen Drogen des Alltags Alltagssüchte erkennen und überwinden
Seit ich Ende der 70er Jahre begann, mich mit dem Thema "Alltägliche Suchtformen" zu beschäftigen – und die erste Auflage dieses Buches 1985 erschien – hat sich die Diskussion zu dem Thema Sucht ohne Drogen drastisch geändert. Während man Mitte der 80er Jahre die Position, was denn nun Sucht sei, die ich schon damals vertrat, bekämpfte, ablehnte oder auch einfach nur belächelte, ist sie heute weitgehend akzeptiert. Aber so ist das nun mal mit Pionierarbeiten – es braucht seine Zeit, bis die Positionen der traditionellen Suchttheoretiker und Suchtpraktiker ins Wanken geraten.

Hans-Werner Rückert: Schluß mit dem ewigen Aufschieben Auszüge
Wie Sie umsetzen, was Sie sich vornehmen

Wie können Sie es bloß schaffen, Ihre Vorsätze auch umzusetzen? Eine Frage, die auch Sie sich vielleicht schon gestellt haben, denn fast jeder kennt das Phänomen, ein Projekt oder einen Vorsatz auf die lange Bank zu schieben. Wenn Sie mehr über die tiefer liegenden Ursachen erfahren möchten und nach wirksamen Strategien gegen das Aufschieben suchen, finden Sie in diesem Ratgeber fundierte Informationen. Der Diplom-Psychologe Hans-Werner Rückert beantwortet Ihnen unter anderem folgende Fragen:
– Welche Formen und Gründe des Aufschiebens gibt es?
– Was für ein Aufschieber-Typ sind Sie?
– Welche Mechanismen setzen beim Aufschieben ein?
– Wie können Sie willentlich gegen Ihr AufschiebeProblem angehen?
– Durch welche Techniken können Sie dem Aufschieben entgegenwirken?
Mit Hilfe dieses Ratgebers kann es Ihnen gelingen, die Ursachen Ihres Aufschiebens zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern.

Ruediger Dahlke: Lebenskrisen als Entwicklungs-Chancen Auszüge
Zeiten des Umbruchs und ihre Krankheitsbilder
Bewältigen Sie die Krisendes Lebens und schöpfen Sie neue Kraft!
Von der Geburt über Pubertät, Trennung bis hin zum Tod geliebter Menschen durchziehen viele bedeutsame Einschnitte unser Leben. Wir erfahren sie meist als Krisen, die unser Leben aus seinem Rhythmus zu werfen drohen. Oft sind Krankheiten und körperliche Beschwerden die Folge. Ruediger Dahlke zeigt Ihnen den sicheren Ausweg aus der Krise und erläutert, wie Sie die Kluft zwischen Seele und Körper wieder schließen und die momentane Umbruchphase als Chance für einen Neubeginn nutzen können.

Hans Jürgen Schultz (Hrsg): Psychologie für Nichtpsychologen Auszüge
Psychologen und Psychoanalytiker vermitteln in diesem Band, den Hans Jürgen Schultz
auf Grund der gleichnamigen Sendereihe des Süddeutschen Rundfunks herausgegeben hat,
eine allgemeinverständliche und ausgewogene Einführung in das Gebiet der Psychologie
und insbesondere der Tiefenpsychologie. Die fachliche Kompetenz der Mitarbeiter und ihr Bemühen, auch komplizierte Sachverhalte dem Nichtfachmann durchsichtig zu machen,
prägen Inhalt und Stil dieses Handbuchs.

Fritz Riemann: Grundformen der Angst Auszüge
Vom Wesen der Angst und von den Antinomien des Lebens
Angst gehört unvermeidlich zu unserem Leben. In immer neuen Abwandlungen begleitet sie uns
von der Geburt bis zum Tode. Die Geschichte der Menschheit läßt immer neue Versuche erkennen, Angst zu bewältigen, zu vermindern, zu überwinden oder zu binden. Magie, Religion und Wissenschaft haben sich darum bemüht. Geborgenheit in Gott, hingebende Liebe, Erforschung der Naturgesetze oder weltentsagende Askese und philosophische Erkenntnisse heben zwar die Angst nicht auf, können aber helfen, sie zu ertragen und sie vielleicht für unsere Entwicklung fruchtbar zu machen. Es bleibt wohl eine unserer Illusionen, zu glauben, ein Leben ohne Angst leben zu können; sie gehört zu unserer Existenz und ist eine Spiegelung unserer Abhängigkeiten und des Wissens um unsere Sterblichkeit. Wir können nur versuchen, Gegenkräfte gegen sie zu entwickeln: Mut, Vertrauen, Erkenntnis, Macht, Hoffnung, Demut, Glaube und Liebe. Diese können uns helfen, Angst anzunehmen, uns mit ihr auseinanderzusetzen, sie immer wieder neu zu besiegen. Methoden, welcher Art auch immer, die uns Angstfreiheit versprechen, sollten wir mit Skepsis betrachten; sie werden der Wirklichkeit menschlichen Seins nicht gerecht und erwecken illusorische Erwartungen.

Viktor E. Frankl: Das Leiden am sinnlosen Leben Auszüge
Das Leiden an einer tiefen Sinnlosigkeit und lähmenden Leere ist die Krankheit unserer Zeit. Viktor E. Frankl hat ein therapeutisches Konzept entwickelt, mit dem er dieses existentielle Vakuum erfolgreich behandelt. Hier gewährt er einen Eindruck in seine Praxis. Der weltbekannte Logotherapeut zeigt an vielen Beispielen, wie das Leiden am sinnlosen Leben heilbar wird.

Viktor E. Frankl: Psychotherapie für den Alltag Auszüge
Seelisches Leiden ist alltägliches Leiden. Viele Menschen sind davon betroffen. Doch es gibt Wege, die neuen Sinn und neue Lebenskraft erschließen. Liebe, Melancholie, Überlastung und Streß, Älterwerden und Reifen, das Verhältnis von Leib und Seele: solche Lebensthemen stehen im Zentrum dieses Buches des weltbekannten Logotherapeuten Viktor E. Frankl. In diesem Bande sind im besten Sinne allgemeinverständliche Rundfunksendungen des weltbekannten Wissenschaftlers sehr glücklich zusammengestellt. Sie vermitteln nicht nur ohne jede Effekthascherei Einblick in die moderne Psychiatrie; der Band enthält auch echte Lebenshilfe für fragende, suchende, leidende Menschen. (Die Zeit im Buch) Ein Buch, das vielen Menschen konkrete Information und Hilfen bieten kann.

Vera Felicitas Birkenbihl
Als Motivationstrainerin gehandelte Autorin zahlreicher Publikationen zu psychischen Zusammenhängen.

Arthur Koestler: Das Gespenst in der Maschine Auszüge
In meinem Buch "Der göttliche Funke" habe ich den schöpferischen Prozeß in Kunst und Wissenschaft behandelt. Der vorliegende Band ist ein Versuch, sich mit dem tragischen Dilemma des Menschen auseinanderzusetzen, und schließt damit den Betrachtungskreis. Das Kreative und das Pathologische am menschlichen Geist sind schließlich zwei Seiten derselben Medaille, geprägt in der Münze der Evolution. Der einen verdanken wir die Pracht und Würde unserer Kathedralen, der anderen jene grotesken Wasserspeier, die sie schmücken und die uns ständig vor Augen halten sollen, daß die Welt voll von Ungeheuern, Höllengeistern und Dämonen ist. In ihnen spiegelt sich der Hang zur Besessenheit wider, der sich durch die Geschichte des Menschen hinzieht und der die Vermutung nahelegt, es sei im Verlauf seines evolutionären Aufstiegs irgendwo etwas schiefgegangen. Man hat die Evolution der Spezies mit einem Labyrinth voller Sackgassen verglichen; die Hypothese erscheint daher durchaus nicht unwahrscheinlich, daß die Erbanlage des Menschen, obwohl der jeder anderen Spezies überlegen, dennoch einen Konstruktionsfehler enthalte, der den Menschen zur Selbstvernichtung prädisponiert.

Jürgen Leinemann: Höhenrausch Auszüge
Die wirklichkeitsleere Welt der Politiker
Seit vierzig Jahren beobachte ich nun Politiker aus nächster Nähe, sehe, wie die Macht sie verändert, wie sie sich einmauern in Posen von Kompetenz und Zuversicht, während die öffentliche Verachtung wächst. Alle haben sie irgendwann einmal die Welt verändern wollen, ein bißchen wenigstens, aber die meisten geraten doch alsbald in die Versuchung, ihre Wahlämter als Plattform zur Selbstbestätigung zu benutzen, sich und anderen mit ihren Privilegien Bedeutung vorzuspielen. Viele merken gar nicht, wie sie von einem Sog erfaßt werden, der ihnen immer mehr äußeren Betrieb zumutet und immer mehr innere Freiheit nimmt. Meist wollen sie es nicht wahrhaben. Eine Weile glaubte ich mich in meiner Beobachterposition auf der sicheren Seite – bis ich merkte, daß ich als Journalist keineswegs nur Zuschauer war, der auf der Tribüne des Geschehens saß und cool protokollierte, sondern auch Zeitgenosse und Mitspieler in der politischen Klasse. Ich mußte erst selbst eine lebensbedrohliche Krise überstehen, um zu begreifen, in welches Elend manche geraten, wenn sie Politik zum Beruf machen. Hans Magnus Enzensberger hat es drastisch zugespitzt: "Der Eintritt in die Politik ist der Abschied vom Leben, der Kuß des Todes."

Guy Kirsch & Klaus Mackscheidt: Staatsmann, Demagoge, Amtsinhaber Auszüge
Eine psychologische Ergänzung der ökonomischen Theorie der Politik
Die Theorie der Demokratie richtet den Blick gemeinhin auf die äußere Freiheit, ihre Sicherung und ihre Bedrohung. Die vorliegende Studie behandelt vornehmlich den Aspekt der inneren Souveränität der Bürger in einer Demokratie. Das Thema wird eingefangen in der Darstellung von drei Politikertypen: der Demagoge – ein Verführer in neurotische Enge und Verneinung; der Staatsmann – ein Therapeut im Dienst einer größeren inneren Freiheit; der Amtsinhaber – ein Politiker, der die Geschäfte innerhalb jener Grenzen führt, die seine und seiner Mitbürger innere Souveränität abstecken.

Joseph Rattner: Der schwierige Mitmensch Auszüge
Psychotherapeutische Erfahrungen zur Selbsterkenntnis, Menschenkenntnis und Charakterkunde
Zwischenmenschliche Beziehungen und soziales Leben sind ohne ein Verstehen der Menschen, aber auch ohne konstruktive Selbsterkenntnis nicht möglich. Josef Rattner vereinigt in diesem Buch die Erkenntnisse der Tiefenpsychologie zu einer allgemeinverständlichen Charakterkunde. Selbsterkenntnis und Menschenkenntnis werden damit aus dem Bereich rein subjektiver Einschätzung und Mutmaßung befreit und auf den Boden wissenschaftlicher Forschung gestellt. Aufgrund seiner langjährigen praktischen Erfahrung kann der Autor darüber hinaus auf die Möglichkeiten der psychotherapeutischen Charakterveränderung hinweisen.

Verena Kast: Neid und Eifersucht Auszüge
Die Herausforderung durch unangenehme Gefühle
Neid und Eifersucht sind gesellschaftlich verpönte Gefühle. Wir ziehen es daher vor, diese negativen Emotionen zu verdrängen, auf andere zu projizieren und sie dort zu bekämpfen. Verena Kast legt überzeugend dar, daß wir damit eine große Chance vertun, auf unserem Individuationsweg weiterzukommen. Sie fordert uns auf, uns unseren eigenen Neid, unsere eigene Eifersucht bewußtzumachen und die Auseinandersetzung damit als eine Herausforderung zu verstehen, unsere vernachlässigten Potentiale zu entwickeln und unsere Grenzen wahrzunehmen.

Otto F. Kernberg: Ideologie, Konflikt und Führung Auszüge
Psychoanalyse von Gruppenprozessen und Persönlichkeitsstruktur
Im Laufe der Jahre habe ich einen theoretischen Rahmen entwickelt, der unser heutiges Wissen über die Psychodynamik von Individuen, Gruppen und Organisationen integriert. Im vorliegenden Buch stelle ich diesen integrativen Rahmen ausführlich dar und wende ihn auf die Analyse regressiver Gruppenprozesse, auf die Beschaffenheit institutioneller Führung und auf jene Bedingungen eines rationalen Funktionierens von Organisationen an, die vor den gefährlichsten Konsequenzen regressiver Gruppenprozesse schützen können. Die Anwendung dieses Bezugrahmens auf die Gruppentherapie und die therapeutische Gemeinschaft illustriert die therapeutische Umsetzung dieses Modells; ein anderer Teil des Buches, der den Problemen in psychoanalytischen Instituten gewidmet ist, zeigt, wie diese Theorie in der Beratung Anwendung finden kann. Mit mehreren Beiträgen über die Psychologie der Ideologiebildung, über Bürokratie, Konventionalität und schließlich über den politischen Prozeß öffne ich diesen theoretischen Rahmen für eine Verbindung mit den Sozialwissenschaften, um ihn über den spezifischen Bereich des institutionellen Funktionierens hinaus anzuwenden.

Stavros Mentzos: Interpersonale und institutionalisierte Abwehr Auszüge
Jeder Psychotherapeut kennt die Situation: Der Patient hat Schwierigkeiten, sein offensichtlich neurotisches Verhalten als solches zu erkennen, weil die reale, soziale Realität des Patienten dieses Verhalten geradezu zu rechtfertigen scheint. Deutet man z.B. einem Mann seine betont beherrschte, übertrieben sachliche und fast unnatürlich "neutrale" Haltung seiner Frau gegenüber als eine Schutzmaßnahme vor eigenen Gefühlen und emotionalen Bedürfnissen (vor denen er Angst habe), so antwortet er mit einer gewissen Berechtigung, daß er nicht anders handeln könne. Seine Frau sei in einem solchen Ausmaß labil, unsachlich "emotional", unbeherrscht, daß jemand für das Gegengewicht, für Ordnung, Sicherheit und Stabilität sorgen müsse.

Allan & Barbara Pease: Der tote Fisch in der Hand Auszüge
... und andere Geheimnisse der Körpersprache
Wollten Sie nicht schon immer die Hintergedanken Ihrer Mitmenschen kennen? Jetzt können Sie es – mit Hilfe der Körpersprache! Gestik und Mimik verraten viel über die Gefühle, Wünsche und Abneigungen von Menschen. Finden Sie heraus, ob jemand lügt, wie Sie den richtigen Partner erkennen, wie Sie auf andere sympathischer wirken, wie Sie Verhandlungen, Gespräche und Interviews erfolgreich führen und vieles mehr. Völlig neue Dimensionen der zwischenmenschlichen Kommunikation werden sich Ihnen offenbaren!

Ernest Borneman: Psychoanalyse des Geldes Auszüge
Eine kritische Untersuchung psychoanalytischer Geldtheorien
Zur demokratischen Idee des dialektisch aufgehobenen Privateigentums:
Non avaro divitiae, sed divitiis servit ...

Dieses Buch unternimmt den Versuch, einige der Hauptwerke der psychoanalytischen Literatur über den Ursprung und die Natur des Geldes zum erstenmal zusammenzutragen und kritisch zu kommentieren. Manche dieser Arbeiten sind schon seit vielen Jahren nicht mehr im Druck, andere sind bisher nur in schwer zugänglichen Zeitschriften veröffentlicht worden, wiederum andere, ursprünglich auf englisch oder französisch verfaßt, sind bisher nie ins Deutsche übersetzt worden. Bei der Auswahl habe ich mich nicht von meinen eigenen Überzeugungen dessen, was richtig oder falsch ist, leiten lassen, sondern von dem Wunsch, die Hauptrichtungen der psychoanalytischen Geldanalyse vorzustellen. Dabei bin ich so weit gegangen, selbst solche Arbeiten einzuschließen, die ich vom klinischen Standpunkt als zweifelhaft betrachte, denn auch sie gehören zur unwiderruflichen Geschichte der Psychoanalyse. Ich hoffe, daß ich mir mit dem Streben nach vorurteilsfreier Auswahl das Recht der reflektierenden Kritik erworben habe.

Hubert Schleichert: Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren Auszüge
Anleitung zum subversiven Denken
Argumentieren ist eine fundamentale Tätigkeit des Menschen: Er versucht, mit den Mitteln der Sprache seine Mitmenschen für seine Position, seine Thesen, zu gewinnen. Manchmal gelingt das, oft mißlingt es; aber selbst in Fällen, wo der Mißerfolg von vorneherein abzusehen ist und die historische Erfahrung die argumentierende Auseinandersetzung als hoffnungslos erscheinen läßt – in den großen ideologischen oder religiösen Kontroversen, finden sich immer wieder Versuche dazu, sozusagen auf Hoffnung, wo nichts zu hoffen ist. Wie ist das noch zu begreifen? Es ist die Absicht dieses Buches, nach Bereitstellung der nötigen methodischen Mittel ein wenig Licht in diese logisch dunkle Ecke zu werfen. Eine Untersuchung über das Argumentieren wird dem Leser kaum etwas völlig Neues bringen – jedermann argumentiert ja tagtäglich. Eine solche Untersuchung kann nur Strukturen und Eigentümlichkeiten von Argumentationen deutlicher zu Bewußtsein bringen, den kritischen Blick schärfen und – leider – auch einige Illusionen über die Macht von Argumentationen zerstören.