Neil Postman

Das Technopol
Die Macht der Technologien und die Entmündigung der Gesellschaft
Eine unmißverständliche Aufforderung, es uns in der Welt der hilfreichen Technologien nicht bequem zu machen; eine leidenschaftliche Verteidigung der menschlichen Vernunft gegen die Entmündigung der Gesellschaft durch die Maschinen; ein Vorschlag, die Freiheit wieder auf Verantwortung zu gründen.

Das Verschwinden der Kindheit
Dieses Buch bricht den faulen Frieden, den die Erwachsenen mit der Gleichgültigkeit geschlossen haben, um die Welt bis in die Nischen hinein nach ihrem Bilde einzurichten. Es handelt von dem vielleicht folgenschwersten kulturellen Kolonisierungsunternehmen in der Gegenwart: der Zerstörung der Kindheit durch Mißachtung oder Destabilisierung ihrer Spielräume, ihrer inneren Geschichte und ihrer spezifischen Zeitrechnung. Brisant ist nicht nur Postmans (gut belegte) These, daß in der abendländischen Zivilisation die Idee der Kindheit im Verschwinden begriffen sei, sondern auch seine intelligente Analyse der elektronischen Medien, die er als die machtvollen Beschleuniger dieser Entwicklung bestimmt. Postmans Kritik gilt der Allianz von Kommerz, Ideologie und Gedankenlosigkeit gegen die Ansprüche der Kinder auf eine eigene, freie Lebenszeit: auf die Kindheit nicht als eine biologische, sondern vielmehr als eine kulturelle Erfahrung. Die Vorstellungs- und Empfindungswelt der Kindheit ist endgültig dann abgeschafft, wenn die Kinder und Jugendlichen nur noch zu Erwachsenen-Wünschen fähig sind.

Der Auftrag der Schule heute
Wirklichkeit und Unwirklichkeit in der Erziehung
Neil Postman im Gespräch mit Tobias Richter, Pädagoge und Waldorf-Lehrer

Die Verweigerung der Hörigkeit
Lauter Einsprüche
Es ist klar, daß die Inenieure nicht die Poeten, die heimlichen Gesetzgeber unserer Zeit sind ... Aber ohne das Gegengewicht einer starken Opposition ist die Tyrannei der Technik unausweichlich.

Die zweite Aufklärung
Vom 18. ins 21. Jahrhundert
„Die Zukunft", so Neil Postman, „ist natürlich eine Illusion." In gewohnter Radikalität und polemischer Schärfe sucht der weltbekannte Soziologe die Lösungsmöglichkeiten für die Probleme des kommenden Jahrhunderts in den Erkenntnissen der Vergangenheit, vor allem in den Rezepten des Zeitalters der Aufklärung. In den Ansätzen der Denker des 18. Jahrhunderts liegt ein Schatz an Erfahrungen und praktischer Intelligenz, der erst gehoben werden muß. Für die großen Herausforderungen in den Bereichen des Fortschritts, der Technologie, der Sprache, Information, Demokratie und Erziehung bieten sie Lösungsmodelle an, die sich für das 21. Jahrhundert als fruchtbar erweisen können.

Keine Götter mehr
Das Ende der Erziehung
Unseren Jugendlichen erscheint die Schule als etwas Hartes, Schonungsloses, aber wir wissen, daß sie das nicht ist. Was wirklich hart und schonungslos ist, ist unsere Erziehung, die uns – im Guten oder im Bösen – keine Ruhe läßt. Deshalb ist die Armut solch eine große Erzieherin. Da sie keine Grenzen kennt und nicht zu ignorieren ist, lehrt sie vor allem Hoffnungslosigkeit. Aber nicht immer. Auch die Politik ist eine große Erzieherin. Vor allem lehrt sie, fürchte ich, Zynismus. Aber nicht immer. Das Fernsehen ist ebenfalls ein großer Erzieher. Vor allem lehrt es den Konsum. Aber nicht immer.

Wir amüsieren uns zu Tode
Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie
In banger Erwartung sahen wir dem Jahr 1984 entgegen. Als es kam und die Prophezeiung nicht eintrat, stimmten nachdenkliche Amerikaner verhaltene Loblieder an – auf sich selbst.
Die Wurzeln der freiheitlichen Demokratie hatten gehalten. Mochte anderswo der Terror ausgebrochen sein – uns zumindest hatten Orwells Alpträume nicht heimgesucht. Aber wir hatten vergessen, daß es neben Orwells düsterer Vision eine zweite gegeben hatte – ein wenig älter, nicht ganz so bekannt, ebenso beklemmend: Aldous Huxleys Schöne neue Welt. Entgegen einer auch unter Gebildeten weitverbreiteten Ansicht haben Huxley und Orwell keineswegs dasselbe prophezeit. Orwell warnt vor der Unterdrückung durch eine äußere Macht. In Huxleys Vision dagegen bedarf es keines Großen Bruders, um den Menschen ihre Autonomie, ihre Einsichten und ihre Geschichte zu rauben. Er rechnete mit der Möglichkeit, daß die Menschen anfangen, ihre Unterdrükkung zu lieben und die Technologien anzubeten, die ihre Denkfähigkeit zunichte machen.